Eine Synthese aus MUSIK , NATUR und SPIRITUALITÄT !
EMOTIONEN
Das Gefühl versteht ,
was der Verstand nicht begreift .
( Bonaventura )
Ein GEFÜHL
ist die BEWUSSTWERDUNG einer vorangegangenen Emotion ,
die WERTFREIE WAHRNEHMUNG
dessen was ist , wie z.B. Wärme , Kälte , Hunger , etc .
Eine EMOTION ist effektartig , läßt sich nicht unterdrücken , mentale und körperliche Prozesse sind hierbei gekoppelt und veranlassen uns zu Handlungen . Man kann sie als eine EX - Motion bezeichnen = eine Bewegung von Innen nach Außen , auch als eine E - Motion = Energie in Bewegung . Die Emotion entspricht einer männlichen , aktiven Yang - Energie und fordert Ausdruck und Handlung .
Ein GEFÜHL ist die Reaktion des Körpers , die verarbeitet werden muss . Es ist das , was gefühlt und wahrgenommen wird und über die Sinnesorgane an Impulsen und Empfindungen in das Bewusstsein tritt . Dabei wird festgestellt was da ist , ohne Bewertung und Urteil , ohne Zuordnung in angenehm oder unangenehm , gut oder schlecht . Wir fühlen zum Beispiel Wärme oder Kälte , Hunger und Durst , wir fühlen Schmerz , Schuldgefühle , Geborgenheit , Mitgefühl etc .
Ursprünglich unterteilte man die Grundemotionen in Freude , Angst , Ärger und Trauer . Der US - amerikanische Psychologe und Anthropologe Paul Ekman unterteilte sie in Freude , Angst , Wut , Ekel , Trauer , Überraschung und Verachtung . Zu weiteren Interpretationen hinsichtlich einer Unterteilung gehören zudem Glück , Liebe , Scham , Interesse etc .
Die flüchtige Form des Geistes ,
den Duft sozusagen ,
nennen wir Gefühl .
( Erhard Blanck )
FREUDE = ist die primäre Emotion , die als Reaktion auf eine angenehme Situation oder die Erinnerung an eine solche entsteht . Der Auslöser einer Freude , eine frohe Stimmung oder ein frohes Dasein kann auch als Freude bezeichnet werden .
ANGST = ist eine Emotion , die bei einer Bedrohung oder der bloßen Vorstellung davon auftritt . Sie äußert sich als Besorgnis und Erregung . Als Warn - und Schutzfunktion treibt sie zur Flucht und zur Vermeidung von Situationen an , die Verletzung , Schmerz und Tod zur Folge haben können .
WUT = ist häufig eine impulsive und aggressive Reaktion , die durch eine als unangenehm empfundene Situation oder Aussage ( Kränkung ) ausgelöst wurde .
EKEL = ist eine starke Abneigung in Verbindung mit Widerwillen und bezieht sich meist auf Gegenstände , Menschen und Verhaltensweisen . Diese instinktive Reaktion ist im Bezug auf Gerüche, Geschmäcke und Anblicke angeboren .
TRAURIGKEIT = ist eine Emotion , die auf einem schicksalshaften Ereignis oder auf unerwünschten Erlebnissen gründet und eine tiefe Betroffenheit enthalten kann .
ÜBERRASCHUNG = ist die begleitende Emotion auf das Erleben unvorhergesehener Situationen , Begegnungen , Geschenken , Worten etc .
VERACHTUNG = ist eine starke Geringschätzung , basierend auf der bewussten oder unbewussten Überzeugung des Unwertes der von ihr betroffenen Sache , Person oder Institution .
SCHAM = ist eine meist quälende Empfindung , die auf dem Bewusstsein beruht , versagt ( besonders in moralischer Hinsicht ) oder sich die Blöße gegeben zu haben .
LIEBE = ist die begleitende Emotion für eine starke Zuneigung und Wertschätzung und einer innigen und tiefen Verbundenheit zu einer Person oder Personengruppe
SCHULD = ist der Bewusstseinszustand , für etwas Negatives verantwortlich zu sein , eine moralisch ethische Richtlinie verletzt zu haben , gegen das Gesetz , Recht oder Gewissen verstoßen zu haben
GLÜCK = ist ein friedlicher bis zu ekstatischer Gefühlszustand aufgrund der Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens
Das Gefühl der Freude
entsteht aus einer plötzlichen Bejahung des Lebens .
( Carl Ludwig Schleich )
Als HOCHSENSIBILITÄT
bezeichnet man eine hohe Sensitivität für subtile Reize .
Sie tritt auf , wenn sensorische Informationen an das Gehirn übertragen und dort verarbeitet werden . Mit dem Begriff wird das Temperamentsmerkmal einer höheren sensorischen Verarbeitungssensitivität bezeichnet .
Weitere Bezeichnungen :HYPERSENSIBILITÄT , HYPERSENSITIVITÄT , SENSORY - PROCESSING SENSITIVITY
Hochsensible Menschen unterscheiden sich nicht in der Funktion ihrer Sinnesorgane , sondern verarbeiten Reize im Gehirn anders als ihre Mitmenschen . Ein typisches Merkmal hierbei ist eine empfundene Reizüberflutung aufgrund ihrer intensiven Sinneswahrnehmungen , beispielsweise während dem Aufenthalt in großen Menschenmengen . Sie können so empfindsam und feinfühlig sein , dass sie in der Außenwelt Stress - Symptome entwickeln , die sie sehr einschränken .
DEIN GEFÜHL - MEIN GEFÜHL
Manchmal ist es schwierig , zwischen den Gefühlen anderer und den eigenen Gefühlen zu unterscheiden .
Hochsensible und hellfühlige Menschen müssen lernen , zwischen beidem zu unterscheiden und sich bewusst abzugrenzen . Andernfalls unterliegt man häufig einer Reizüberflutung und fühlt sich von den Gefühlen anderer Menschen überwältigt . Wichtig wären hierbei Selbstschutz und Abschirmung , was den meisten Menschen mit zunehmender Lebenserfahrung auch immer besser gelingt .
EMPATHIE
( gr. empatheia = Einfühlung )
bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft , Emotionen , Gefühle und Gedanken einer anderen Person zu erkennen , zu verstehen und nachzuempfinden .
Empathische Menschen können sich in die Gefühlswelt und in das Weltbild einer anderen Person hineinversetzen und angemessen reagieren . Man bezeichnet diese Fähigkeit auch als Einfühlungsvermögen oder Mitgefühl .
Man unterscheidet zwischen emotionaler , mentaler und sozialer Empathie .
HELLFÜHLIGKEIT
ist ein Wissen , das sich durch ein Gefühl äußert . Ebenso die Fähigkeit , die Gefühle anderer Menschen deutlich als Schwingungen und Energieflüsse wahrnehmen zu können .
Als eine übersinnliche Fähigkeit interpretiert nutzt man die Fähigkeit des Hellfühlens in der Medialität um einen Kontakt in die jenseitige Welt herzustellen .
Hellfühlige Menschen nehmen Informationen auf der emotionalen Ebene wahr . Sie vertrauen in die eigene Wahrnehmung , können leicht erspüren , welche Umgebungen , Entscheidungen etc. gut und richtig sind , gelten als empathische und verständnisvolle Zuhörer und besitzen meist die Fähigkeit , Emotionen und Stimmungen in positive Bahnen zu lenken .
Der Verstand ist leichter zu überzeugen ,
weil das Gefühl nicht mit sich handeln lässt .
( Art van Rheyn )
Das GEHIRN besteht aus Nervenzellen . Die Neuronen bilden ein neuronales Netz , ein Gedanke oder eine Erinnerung entspricht der Verbindung zahlreicher Neuronen untereinander . Niemand hat jemals einen Gedanken gesehen und unser Gehirn gleicht einem Gewittersturm der in verschiedenen Bereichen des Gehirns tobt , sobald es einen kohärenten Gedanken präsentiert . Das Neuronennetz des Gehirns baut alle Konzepte durch das Gesetz des Assoziationsgedächtnisses auf . Ideen , Gedanken und Gefühle werden in diesem Neuronennetz erstellt und entsprechende Neuronen untereinander verbunden . Das Gehirn kennt keinen Unterschied zwischen einem aktuellen Bild aus der Umgebung und einer Erinnerung .
So ist beispielsweise das Konzept und das Gefühl der Liebe in diesem ausgedehnten Netz gespeichert und je nach Erfahrung und Interpretation von vielen anderen Ideen aufgebaut . Der eine interpretiert dieses Konzept als Glücksgefühl , ein anderer hat eine Erinnerung von Enttäuschung und Leid . Wir entwickeln Modelle von unserer Sicht der äußeren Welt und die äußere verarbeitete Information ist gefärbt durch eine Erfahrung und der entsprechenden Emotion . Mit unseren täglichen Gedanken , Interpretationen und Selbstbildern schaltet und integriert man dieses neuronale Netz jeden Tag neu und wir halten somit negative Konzepte aufrecht .
Unser HIPPOTALAMUS entspricht einer kleinen Mini - Fabrik , einem Ort , der bestimmte chemische Stoffe herstellt , die den von uns erlebten Emotionen entsprechen . Diese Chemikalien sind die Peptide , kleine Aminosäureketten , die sich zu Neuropeptiden und Neurohormonen zusammensetzen und den emotionalen Zuständen , die wir täglich erleben entsprechen . Für jeden emotionalen Zustand den wir erleben gibt es eine Chemikalie , für Ärger , Trauer , Opferhaltung , etc . Sobald wir diesen Zustand erleben setzt der Hippotalamus das Peptid zusammen und setzt es durch die Hypophyse in die Blutbahn frei , um sie an die Körperzentren weiterzuleiten .
Die ZELLEN unseres Körpers haben an ihrer Oberfläche zahlreiche Rezeptoren, über die diese Peptide aufgenommen werden , die dann eine Kaskade von biochemischen Ereignissen auslösen können . So kommen all die körperlichen Reaktionen auf unsere Gedanken und Emotionen zustande .
Wir Menschen bringen uns in Situationen , die das biochemische Verlangen der Zellen unseres Körpers erfüllen : Süchte , Angst , Opferhaltung , bestimmte Bewusstseinshaltungen , und fragen uns dann , warum uns immer wieder das gleiche zustößt . Eine Sucht ist somit ein Unvermögen , einen bestimmten emotionalen Zustand zu beherrschen oder auszuhalten . Die Sucht nach einer Emotion entspricht der Sucht nach einem bestimmten Peptid . Die Befindlichkeit der Rezeptoren unserer Zellen kann sich jedoch ändern , sobald wir diesen Kreislauf durchbrechen .
EMOTIONEN sind das Leben . Sie färben die Reichhaltigkeit unseres Lebens , sind nicht abtrennbar und machen uns aus . Alles was wir in unser System aufnehmen steht unter dem Einfluß der Emotionsmoleküle . Wir haben sie , um Erfahrungen im Langzeitgedächtnis zu verstärken . Sie sind holographisch eingeprägte Chemikalien . Was wir benötigen ist eine Kurskorrektur . Sobald wir uns durchschauen und umbesinnen , sobald man andere Entscheidungen trifft ändert sich das Leben . Bei jeder Unterbrechung eines Gedankenprozesses , der eine chemische Reaktion im Körper erzeugt , beginnen die Neuronen im Gehirn damit , ihre Langzeitbeziehungen aufzulösen . Dies erreicht man durch das Beobachten der Wirkungen anstatt mit dem Antworten mit einer automatischen Reaktion. Dann sind wir nicht mehr die Person , die auf ihre Umwelt automatisch reagiert . Das menschliche Drama spielt sich im Kopf ab , sobald wir uns selbst verstehen , verändert sich unser Leben .
Wollen wir unsere negativen Emotionen verringern ,
müssen wir wissen , wie der Geist arbeitet .
( Dalai Lama )
Wir selbst sind SCHÖPFER unserer eigenen Realität :
Es fehlt uns an Wissen über unser wahres schönes Selbst . Niemand hat uns beigebracht , besser zu träumen . Unsere falschen Selbstbilder sind nur schlechte Entscheidungen , die wir getroffen haben . Indem wir uns umbesinnen und neue Entscheidungen über uns selbst treffen ändern wir uns von innen . Das Quantenfeld und den Ort anzuerkennen , wo man wirklich eine Wahl hat seine eigenen Bedürfnisse anzuerkennen , führt zu einem Perspektivenwechsel , zu einem neuen Paradigma , zu einem neuen Konzept .
Die QUANTENPHYSIK ist die Physik der Möglichkeiten . Die Freiheit ist wesentlicher Bestandteil der Natur des Menschen . Neue Erkenntnisse zeigen , dass diese Freiheit bereits existiert , denn wir selbst haben Einfluss darauf , was wir denken und fühlen .
Wir sind viel mehr , als wir denken . Wir können unsere Zukunft beeinflussen , den Raum der uns umgibt , wir können unsere Umgebung beeinflussen und vieles mehr . Wir sind verantwortlich .
Jeder einzelne ist ein Teil des großen Ganzen . Wir sind mit allem vernetzt und verbunden . Wir selbst sind Schöpfer unserer Realität .
Glück ist unser Geburtsrecht .
( Dalai Lama )
Im Folgenden einige Videos zum Thema Emotionen und Gefühle :
Dr. Joe Dispenza : Emotionen & Gehirn / Emotionen sind das Endprodukt früherer Erfahrungen
Rätsel Mensch : Wie wir fühlen - Fahndung im Reich der Gefühle ( Dokumentation )
Robert Betz : Was sind Gefühle und woher kommen sie ?
Zehn Eigenschaften von Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz
Knietzsche und die Gefühle
Geführte Meditation von Veit Lindau : Emotionale Selbstheilung
DIE ANGST
Angst liegt nie in den Dingen selbst ,
sondern darin , wie man sie betrachtet .
( Anthony de Mello )
ANGST WOVOR ?
Man unterscheidet zwischen allgemeinen , ungerichteten Ängsten und spezifischen , gegenstandsgerichteten Ängsten , die sich auf ein konkretes Objekt beziehen .
Des weiteren gibt es die Verlassenangst , Lebensangst , Existenzangst , Weltangst , Todesangst , Phobien , Angst - und Panikstörungen etc .
Als Angststörung bezeichnet man eine krankhaft übersteigerte oder nicht rational begründbare Angst .
Die PHOBIE
ist eine Art von Angststörung , die durch eine anhaltende und übermäßige Angst vor einem Objekt oder einer Situation definiert wird .
Beispiele :
Arachnophobie ( Spinnen ) , Akrophobie ( Höhe und Tiefe ) , Agoraphobie ( Menschenansammlungen , weite Plätze ) , Klaustrophobie ( enge Räume ) , Soziale Phobie ( Menschen )
ANGST
( lat. angustus , angustia = Enge , Beengung , Bedrängnis )
ist eine Emotion , die bei einer Bedrohung oder der bloßen Vorstellung davon auftritt und sich als Besorgnis und Erregung äußert . Erwartete Bedrohungen beziehen sich auf die körperliche Unversehrtheit , die Selbstachtung und das Selbstbild .
Als grundlegende Schutzfunktion führt die Angst entweder zur Flucht , zum Kampf oder zu einer Erstarrung .
KÖRPERLICHE SYMPTOME
können sein :
Herzklopfen , Anstieg des Blutdrucks , schnelle Atmung , Mundtrockenheit , veränderte Mimik , Blässe und Erröten , Schwitzen , Zittern , Schwindel , Übelkeit , Wahrnehmungsstörungen etc.
Sie werden durch das sympathische Nervensystem vom Gehirn auf den Körper übertragen .
Hierbei handelt es sich um ein Aktivierungsmuster , das körperliche Ressourcen für Flucht oder Kampf bereitstellt , aber auch zu Lähmung , Verharren und Schreckstarre führen kann .
Generalisierte Angststörung , Angstneurose , Angst - und Panikstörung
sind Begriffe für diffuse , generalisierte und anhaltende Ängste , die nicht situations - und objektbezogen sind .
URSACHEN :
Sie entstehen als Folge ungelöster , unbewusster Konflikte , Traumata , eines verzerrten Selbstbildes etc.
Auch der stärkste Mann schaut einmal unter das Bett .
( Erich Kästner )
Die PSYCHOLOGIE ist die Wissenschaft von den bewussten und unbewussten psychischen Vorgängen , vom Erleben und Verhalten des Menschen . Die ANGST wurde von unterschiedlichen Psychologen verschieden interpretiert :
So definierte beispielsweise Sigmund Freud die Angstneurosen als Ausdruck tiefreichender Konflikte zwischen Grundantrieben ( Autonomiestreben , Sexualbedürfnis ) und seiner psychosozialen Realität ( verinnerlichte moralische Normen ) , die diese Grundantriebe verbieten . Alfred Adler bezeichnete die Unterdrückung des Aggressionstriebes als die Quelle der Angst und beschrieb eine Vielzahl sozialer Ängste und ihre Beziehung zum Minderwertigkeitsgefühl .
Dachte man vorwiegend , die Angst sei angeboren , erkannte man bald das Prinzip der klassischen Konditionierung , bei der ein bedrohlicher Reiz mit einem neutralen Reiz verbunden wird . Hierbei wird das Gefühl der Angst an eine ursprünglich neutrale und angstfreie Situation gekoppelt . Die Angst als das Ergebnis von Lernvorgängen , die zumindest teilweise auf Konditionierungen basieren ist die Quintessenz verschiedener behavioristischer Theorien . Der berühmte Fall der Anna O. ( Freud / Breuer ) bezeugte , dass Hysteriker vornehmlich unter traumatischen Erinnerungen leiden , die sie aus dem Bewusstsein gelöscht haben . Diese Hypothese war Ausgangspunkt für die Entwicklung der Psychoanalyse .
Heute werden Angststörungen vorwiegend als neuronale Fehlinterpretationen definiert , mit der Konsequenz , dass Reize aus der Umgebung oder auch eigene Verhaltensweisen ( z.B. soziale Interaktionen ) als bedrohlich empfunden und daher vermieden und unterdrückt werden . Auch zeigen neurobiologische Forschungen , wie erlernete Ängste ihre Spuren hinterlassen und sich bemerkbar machen können , obwohl die entsprechende Erfahrung längst aus dem expliziten Gedächtnis gelöscht wurde .
CARL GUSTAV JUNG ging davon aus , dass die Angst auf der Tatsache beruht , dass wir in einer Umgebung , in einem sozialen Gefüge leben , die Ängste und ein Gefühl der Unfreiheit und Fremdbestimmung auslösen . Ebenso gründet die Angst auf falschen Gedanken und Überzeugungen .
Der Weg aus dieser Misere basiert auf einer Individualisierung , einer Selbstverwirklichung , dem Sich - erkennen als ein autonomes unabhängiges Wesen und auf dem Finden der Wurzel der persönlichen Angstproblematik .
Da die Angst Teil des Menschen ist , sollte sie ohne Widerstand akzeptiert und angenommen werden ; der Wunsch , vor dem zu fliehen , was einem Angst und Sorgen macht sollte gestoppt werden .
Die PHILOSOPHIE versucht die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen , zu deuten und zu verstehen . So existieren auch hier unterschiedliche Interpretationen zu dem Begriff der Angst :
Im antiken Griechenland war die Angst in erster Linie objektbezogen . Platon und Aristoteles begriffen sie primär als physische Reaktion . In der Stoa wird diese als Unlust an Bevorstehendem beschrieben , deren Überwindung angestrebt werden soll . In der Bibel werden Ängste geschürt ( Jüngstes Gericht , Höllenstrafe ) als auch gemindert durch Heilswege hinsichtlich einer Befreiung von der Angst . Augustinus und Thomas von Aquin unterscheiden eine niedere Furcht vor Strafe und eine höhere Furcht vor Schuld . In der von Rationalismus und Fortschrittsglaube geprägten Neuzeit ging die Angst als philosophisches Thema in ihrer Bedeutung etwas zurück . Sören Kirkegaard beschreibt die existentielle Angst als ein Charakterisitikum des menschlichen Denkens und der Willensfreiheit , deren Überwindung sich in einem Sprung in den Glauben erhofft . Jean Paul Sartre definiert die Angst als eine Qualität unseres Bewusstseins , die nicht als Übel , sondern als einen Weg des Menschen zu seinem eigentlichen Sein interpretiert werden kann . Auch existierte die Auffassung , die Angst als existenzielle Befindlichkeit resultiert aus einer verlorengegangenen Einheit ( mit der Welt , mit anderen Menschen , mit sich selbst ) im Gefolge von einem Selbst - und Todesbewusstsein . Wird diese nicht ausgehalten sondern verdrängt , so führt dies zu Fluchtreaktionen in Masse und Konformität , zu Besitz - und Machtstreben , Rausch , Rite, Religion etc.
Die Verringerung der Wahrscheinlichkeit , in furchtauslösende Situationen zu geraten , ist eine bemerkenswerte Leistung der Spezies Mensch . Löwen , Schlangen und Krokodile treffen wir in unserer Zivilisation kaum noch , höchstens im Zoo hinter Gittern . Doch haben wir uns im Lauf der Zeit durch unser Streben , uns die Erde untertan zu machen , durch Atomwaffen , Treibhausgasen , Verkehrsnetzen etc. zahlreiche neue Gefahren erschaffen . Wir verfügen über ein äußerst wirksames Furcht- und Konditionierungssystem als eine der mächtigsten und wirksamsten Lern- und Gedächtnisfunktion des Gehirns , welches sich jedoch auch als gefährlich erweist . Vielleicht haben wir mehr Ängste , als nötig wären . Noch dazu tendieren wir zu einer extrem ausgeprägten Fähigkeit , unsere Ängste auszumalen , und einer Unfähigkeit , diese zu kontrollieren . So hat die Angst viele Facetten : Sie bewahrt uns vor gefährlichen Situationen , sie kann pathologische Dimensionen erlangen und das Leben untermauern , sie kann anstecken oder lähmen . Zuletzt wurde sie missbraucht , um Menschen zu unterdrücken , zu kontrollieren und sie ihrer Freiheit zu berauben . So bleibt der Appell , die Fähigkeit zu entwickeln , zu erkennen wann sie uns dient und wann sie uns einschränkt . Dies Herauszufinden ist die Aufgabe jedes einzelnen .
Den größten Fehler , den man im Leben machen kann ,
ist , immer Angst zu haben , einen Fehler zu machen .
( Dietrich Bonhoeffer )
Die HIRNFORSCHUNG ist ein Fachgebiet der Medizin , das sich mit der Erforschung des Gehirns und des zentralen Nervensystems befasst . Bei der Entstehung der Angst im Gehirn sind vorwiegend die Amygdala , der Hypothalamus , der präfrontale Kortex und Teile der Schläfenlappen beteiligt .
Die AMYGDALA ist der bedeutendste Hirnbereich bei der Entstehung von Angst und ist bei Angstreaktionen , Angststörungen , Angstzuständen und Phobien aktiv .
Sie besteht aus mehreren eng miteinander verschalteten Kernen . Bei der Furchtreaktion sind vorwiegend der zentrale Kern , der laterale Kern und die basalen Kerne beteiligt . In angstbesetzten Situationen erhält der zentrale Kern der Amygdala entsprechende Informationen von Cortex , Hippocampus oder Thalamus . Daraufhin sendet er Signale an unterschiedliche Hirnstrukturen , welche die physiologischen Veränderungen im Körper auslösen : Der laterale Hypothalamus erhöht den Blutdruck , der paraventrikuläre Hypothalamus produziert Stresshormone , das zentrale Höhlengrau des Mittelhirns ( Mesencephalon ) löst die Schreckreaktion und die Schreckstarre aus . Die basolaterale Amygdala löst die Veränderungen im Verhalten aus . Der zentrale Kern der Amygdala ist ein Speicher für angstbesetzte Erfahrungen und die enscheidende Instanz bei der Angst - Konditionierung . Hier kann sich die Angst hartnäckig und außerhalb der bewussten Kontrolle in das Gehirn einbrennen und ein ganzes Leben lang eine quälende Wirkung haben .
Der HYPOTHALAMUS , ein weiterer wichtiger Bereich im Gehirn bei der Entstehung von Angst empfängt in angstbesetzten Situationen Stress- Signale vom Cortex oder Bereichen des limbischen Systems . Er sekretiert das Corticotropin - Releasing - Hormon und gibt die Information an den Sympathicus ( sympathisches Nervensystem ) weiter . Die Hypophyse schüttet Corticotropin ( ACTH ) aus , dies bewirkt die Freisetzung von Cortisol in der Nebenniere und der Organismus wird in eine Verteidigungsbereitschaft versetzt . Die Wirkung des ACTH erklärt einige der physiologischen Veränderungen im Körper .
Zusammenfassend spielt die Amygdala die entscheidende Rolle bei der Angst - Konditionierung , da hier keine stressbedingte Beeinträchtigung stattfindet , wie es bezüglich des Hippocampus der Fall ist . Hierbei entsteht eine Verbindung zwischen einem konditionierten und einem unkonditionierten Reiz . Auf therapeutischer Ebene ist es von Bedeutung , den kausalen Mechanismus der Extinktion ( Auslöschung der Verbindung ) zu verstehen . Die Konsequenz wäre eine Entkoppelung , ein Verlernen der Angstreaktion und die Ausbildung einer neuronalen Kontrolle .
Was man zu verstehen gelernt hat ,
fürchtet man nicht mehr .
( Marie Curie )
Im Folgenden einige Videos zum Thema Angst :
Ein Erklärvideo : Wie entsteht Angst im Gehirn ?
Mystica TV : Anouk Claes - Über den Umgang mit der Angst
Klaus Bernhardt : Ein mehrteiliger Podcast zum Thema Angst
Peter Beer : Angst überwinden
Anita Moorjani : Überwinde all Deine Ängste
Ohrinsel : Geführte Meditation - Ängste überwinden und loslassen
Die Wurzel des Optimismus ist Angst .
( Oscar Wilde )
Deine Emotionen und Gefühle verstehen - das kannst Du auch . Auf dieser Seite erfährst Du , was bei den unterschiedlichen Emotionen in Deinem Körper geschieht . Du kannst in Deiner Alltagswelt einmal beobachten was Dich triggert , d.h. welche Ereignisse und Situationen starke Emotionen bei Dir auslösen . So lernst Du Dich selbst besser kennen . Wir Menschen sind durch vergangene Erlebnisse geprägt , darum fühlen und reagieren wir unterschiedlich . Wichtig ist , dass Du Dich so akzeptierst , wie du bist . Mit all Deinen Schattenseiten und Reaktionsmustern ; Verhaltensweisen , die Du an Dir nicht magst : sie gehören zu Dir , und haben erst mal eine Daseinsberechtigung . Deine Emotionen machen Dich aus , willst Du lernen sie anzunehmen oder zu verändern , dann kannst Du hierfür die zahlreichen geführten Meditationen auf Youtube nutzen . Es gibt unzählige davon : gebe das Stichwort Meditation und die gewählte Emotion in der Suchleiste ein und schau einfach was Dir gefällt .
Dabei Viel Spaß !
Musik ist eine Form der Kunst ,
die uns erlaubt ,
eingesperrte Emotionen zu befreien .
( Irina Rauthmann )